Ich musste den Schlafsaal durchqueren um zum Zimmer meiner Tante zu kommen, in dem sie mit meinem Onkel und Juliette lebte. Noch, denn sobald meine Cousine alt genug war würden sie wieder in den Schlafsaal umziehen. Es war zwar noch nicht Zeit zum Aufstehen für die normalen Mitglieder der Nygaard, doch ich wusste, dass Juliette, im Gegensatz zu ihren Eltern, schon wach sein würde. Ohne zu Klopfen öffnete ich die Tür und wurde gleich von einem Bündel blonden Mädchens angefallen. Ich hielt meine Sachen im einen Arm etwas fester und unarmte die Kleine mit dem anderen, ehe ich zu ihr herab sah und sie leise fragte ob sie gut geschlafen habe. Auf die Bestätigung ihrerseits und die Gegenfrage hin, lächelte ich leicht und nickte zustimmend. Dann war allerdings schon wieder die Zeit des Abschieds gekommen, denn, auch wenn ich nicht so lange brauchte wie Kiran, musste auch ich noch in den Waschraum. Ich drückte Juliette noch einmal an mich und ließ sie dann, mit etwas schwerem Herzen, bei ihren Eltern zurück, um den Dienst noch rechtzeitig antreten zu können.
(Sanitär/Männer)

Pünktlich wie immer ertönte die Sirene und riss alle aus dem Schlaf. Es dauerte auch wie jeden Tag nur 2 Minuten bevor das rege Treiben in den Schlafsaal kehrte und alle ihren Tag begonnen. Ich selbst stöhnte nur und wickelte meinen Körper tiefer in die Decke meines Bettes ein. Die Ausgebildeten Jäger hatten das Glück und wurden zum Duschen am Abend eingeteilt, weshalb ich jeden Morgen noch ungefähr 10 minuten länger liegen bleiben konnte. Was meine Brüder sehr störte. Und wie es jeden anderen Morgen auch geschah, kam nach genau 8 der 10 Minuten mein ältester Bruder und schmiss mich aus dem Bett mit einem lauten "Mach dich nützlich!" und verschwand wieder um seinen Dienst anzutreten. Leise fluchend erhob ich mich und strich meine dunklen Strähnen aus meinem Gesicht. Präzise machte ich mein Bett, zog mich an und bürstete meine Haare. Es dauerte auch nicht lange bis mein alter Mentor an meinem Bett erschien. "Dunkelwald also? Soll ich dir beim anziehen helfen?" Ich strahlte ihm freudig entgegen und nickte eifrig. "Dort war ich lange nicht. Hoffentlich hat sich nicht viel verändert." Mit einer eleganten Bewegung wandelte ich mich zu meiner Tierform und ließ mich bereitwillig von meinem alten Mentor ankleiden, erst der Mantel, dann die Lederweste. Beide hingen in meinem Schrank, da sie persönlich für mich zugeschnitten wurden und niemand anderes diese tragen konnte. Dankend drückte ich meine Nase gegen seine Hand und war dann auch schon freudig springend in Richtung des Haupteinganges verschwunden.

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